Büsum feierte 175 Jahre Badetradition


Büsums Weg zum Seebad begann im Jahr 1818, als erstmalig Badekarren durch die Straßen Büsums in Richtung Strand gezogen wurden. Die meisten Menschen hielten jedoch zu der Zeit das Baden in der Nordsee für eine absurde Idee.

 

Auch 10 Jahre später, als Heider Bürger mit Unterstützung eines dort ansässigen Kreisarztes erneut Badekarren nach Büsum brachten, fanden sich nicht genügend Badelustige. Und so verschwanden die Karren wieder aus dem Ortsbild. Die Zeiten änderten sich und Ärzte erkannten die gesundheitsfördernden Werte des Badens in freier See.

 

Ein Arzt aus Büsum und sein Kollege aus Wesselburen haben die erfrischenden und heilkräftigen Bäder im Meerwasser weiter angepriesen und verordnet. Der Kirchspielvorsteher und spätere Vollmacht Johannsen und der Besitzer des Hotels "Stadt Hamburg" Jaeger wagten auf privater Basis einen neuen Anlauf. Sie kauften den Heidern die Badekarren ab und so rollten die Karren wieder nach Büsum zurück. Mit diesem dritten Anlauf hatten sie Erfolg. 1836 wurden die ersten festen Badehäuschen am Strand errichtet. Wann Büsum nun genau zum Seebad wurde liegt etwas im Dunkeln. Am Samstag, dem 1. Juli 1837, erschien erstmals ein Bericht in der „Dithmarsischen Zeitung”, in der das Seebad Büsum gewürdigt wurde. Dieses Datum gilt heute als Gründungsjahr des Seebades.

 

Es ist nur schwer vorstellbar, unter welchen einfachen Bedingungen die damaligen Gäste in Büsum wohnten und welche Strapazen sie für die An- und Abreise auf sich nahmen. Weder gab es elektrisches Licht noch Autos oder Radio und Fernsehen. Eine Anreise aus Hamburg, die heute mit dem Auto in knapp einer Stunde erledigt ist, dauerte damals mit der Kutsche noch drei Tage.

 

Im Jahr 1883 erhielt Büsum, als erstes Seebad Deutschlands, eine Bahnstation. Die Gästezahlen stiegen auf über 1000 Gäste pro Jahr. 1889 wurde die Büsumer Badegesellschaft gegründet und Prospekte warben im In- und Ausland. Die Gesellschaft wurde 1896 von der Gemeinde übernommen und 1897 schloss sich Büsum dem „Verband Deutscher Nordseebäder” an. Es wurden neue Hotels und Pensionen gebaut und 1911 verzeichnete man bereits über 6000 Gäste. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg entstanden das erste Aquarium, Jugendherberge, Lesehalle und ein Tennisplatz. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde diese Entwicklung jäh unterbrochen.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Seebad schnell weiter und wurde 1949 als Heilbad anerkannt. Mit dem Umbau des Deiches, nach der schweren Sturmflut von 1962, begann der erste Schritt in eine neue Zukunft. Es entstanden das Meerwasserwellenbad, das Haus des Kurgastes, der Kurpark und eine große Anzahl an Ferienwohnungen für Gäste in einem neuen Kurviertel.


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Quelle: Webseite der Tourismus Marketing Service Büsum GmbH | www.buesum.de